diese Möglichkeit wurde von Kindern, die es wollten, auch gut genützt, vieles aus „erster Hand“ zu erfahren.
Weil wir auf die Pflege von Brauchtum, das Feiern bzw. Begehen von gebräuchlichen, überlieferten Traditionen
besonderen Wert legen, Platz geben und bemüht sind, alles Wissen korrekt, kindgerecht und behutsam zu vermitteln.
Julian Ziehenberger
(er ist Freund unserer Betreuerin Selina und Mitglied der „Hubertus Teifel`n“)
war dankenswert bereit, jenen Kindern in der Betreuung, die das wünschten und mochten,
eine
„echte“ Krampus-Bekleidung
und
eine aus Holz geschnitzte Krampus-Maske
zu zeigen.
Wir haben uns entschlossen, diese Präsentation, abseits des tagesüblichen Geschehens in den Gruppenräumen, in unserem Büro vorzunehmen.
Viele Kinder erfuhren von Julian sehr anschaulich und auf einfühlsame Weise,
aus welchen Teilen sich eine Krampus-Bekleidung zusammensetzt,
konnten betrachten, berühren, sich sozusagen „ein wenig nähern“.
Einigen unserer Kinder wurde der Wunsch erfüllt, Teile der Bekleidung anzuziehen
und auch die Maske, Julian machte das sehr behutsam, aufzusetzen.
Ein wirkliches Erlebnis für die, denen das ermöglicht wurde.
Durch das Betrachten, Angreifen der Bekleidungsteile und das Aufsetzen der Maske können sich die Kinder intensiv mit der Figur des „Krampus“ auseinandersetzen, ihren Blickwinkel positiv verändern und damit wohl auch ihre eventuelle Angst vor dem Krampus abbauen.
Vielen Dank an Julian
für sein Kommen und seine einfühlsamen, kindgerechten „Vorführungen“.
Über den Krampus wissen wir …,
dass sein Ursprung in das Mittelalter zurück reicht.
Er kombiniert heidnische Wintergestalten mit christlicher Symbolik.
In den alten Traditionen des Alpenraums standen
wilde Maskenfiguren für den Winter selbst – für das Dunkle, Bedrohliche und Unberechenbare der Natur.
Diese Kräfte, so glaubten die Menschen, mussten
mit Lärm, furchteinflößenden Kostümen, Glocken und rituellen Handlungen gebannt oder vertrieben werden.
Mit der Christianisierung wurden diese heidnischen Bräuche nicht verdrängt, sondern
in den religiösen Jahresablauf übernommen.
Aus den wilden Wintergeistern wurden Figuren, die nun an der Seite des heiligen Nikolaus auftraten.
Der Krampus
erhielt dadurch eine neue Rolle:
er wurde zum finsteren Gegenpol des Heiligen.
Während der Nikolaus
Güte, Großzügigkeit und göttlichen Schutz verkörpert,
übernimmt
der Krampus das Bestrafende, das Raue, das Mahnende.
Im Laufe der Jahrhunderte bekam dieses Zusammenspiel eine immer stärkere pädagogische Färbung:
Nikolaus und Krampus traten nicht mehr nur als Sinnbilder für Gut und Böse auf, sondern
als Duo, das Kindern Orientierung geben sollte.
Damit wollte man zeigen, dass
das Gute am Ende
immer
über das Dunkle siegt, weil der Krampus letztlich dem Heiligen folgt.
Text und Bilder: Maria Gößler, KiG-Leiterin



















